Verein zur Förderung der Kirchenmusik in Gleschendorf e.V.

Diese Seite enthält Informationen

über die Gleschendorfer Bruhn-Orgel

und die geplanten Aktionen zur Jubiläumsfeier am 13. April 2025

40 Jahre Gleschendorfer Bruhn-Orgel

Das „Geburtstagsdatum“ unserer Orgel

ist der 7. April 1985.

 

In diesem Jahr fällt der 7. April auf einen Montag. Deshalb wollen wir das Orgeljubiläum am Sonntag darauf, d. 13. April 2025 feiern. Personen, die jetzt oder früher mit der Orgel zu tun hatten, werden an dem Programm beteiligt sein. Um 15 Uhr beginnt der Festgottesdienst. Anschließend finden verschiedene Aktionen rund um die Orgel statt. Auch für das leibliche Wohl der Besucher wird gesorgt sein. Weitere Informationen erhalten Sie demnächst auf dieser Seite.

Wir feiern dieses Jubiläum, weil der Orgelneubau viel Initiative erforderte und die Kirchenmusik in unserer Kirchengemeinde aufblühen ließ. Lesen Sie dazu auch gerne den folgenden Beitrag aus dem Jahre 2010 von Prof. Dr. Gerd Jütting (gest. 2019), der Kassenwart im Gleschendorfer Orgelbauverein war und danach 25 Jahre lang Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Kirchenmusik in Gleschendorf.

Zur Entstehungsgeschichte unserer Orgel

„Am Ostersonntag, dem 7. April des Jahres 1985, erklang in der Gleschendorfer Kirche nach einer Bauzeit von gut zwei Jahren die neue, von der Firma Bruhn & Sohn in Aarslev/ Rödekro in Dänemark in historischer Bauweise gefertigte Orgel erstmals in einem feierlichen Gottesdienst und wurde in den Dienst unserer Gemeinde gestellt. Damit war der lange und schwierige Weg glücklich und erfolgreich beendet, welcher sich für unsere Gleschendorfer Kirchengemeinde aufgetan hatte, nachdem sich in den Jahren 1980 und 1981 zwei Orgel-Sachverständige erstmals für einen Neubau der Orgel als einzig richtige Lösung ausgesprochen hatten.
Alle an diesem beispiellosen Werke Beteiligten waren glücklich, als sie diese von ihrem Erbauer wunderschön registrierte und intonierte "Königin der Instrumente" erstmals zu hören bekamen. "Die neue Orgel in Gleschendorf setzt einen Maßstab für die hohe Kunst des Orgelbaus und weist den Erbauer als Meister seines Faches aus", so schrieb damals KMD Alfred Dressel aus Preetz, der den Orgelbau als Sachverständiger begleitet hatte, in der eigens zur Orgelübernahme herausgegebenen Festschrift des damaligen Kirchenvorstandes unter der Federführung von Pastor Klaus Scheinhardt.
Was war alles vorangegangen? Im März des Jahres 1981 stellte auch das zweite Gutachten über die in der Nachkriegszeit von einer bekannten Lübecker Orgelbaufirma erweiterte und renovierte alte Schultze-Orgel aus dem Jahr 1863 fest, dass ein Orgelneubau die vernünftigste Lösung für die Kirchengemeinde darstellen würde.
Nach langen und zähen Verhandlungen mit dem Kirchenkreis Eutin, welcher anders als in den Vorjahren bei ähnlichen Projekten in anderen Gemeinden erstmals jegliche Beteiligung an einer Reparatur oder einem Neubau der Gleschendorfer Orgel strikt ablehnte, beschloss der Kirchenvorstand am 4.10.1982, dass ein Orgelneubau in Auftrag gegeben werden sollte. Die Entscheidung fiel mit knapper Mehrheit für die dänische Firma Bruhn und Sohn in Aarslev/ Rodekro, die damit den Auftrag hierzu erhielt.
Zwar hatte der Kirchenvorstand etwa ein Drittel der veranschlagten Baukosten in seinen Rücklagen angesammelt und wollte zunächst den Neubau in mehreren Abschnitten angehen, nachdem, wie schon oben erwähnt, die übergeordneten Kirchengremien jeglichen Zuschuss verweigert hatten. Den entscheidenden Anstoß für den Entschluss, jetzt doch das Gesamtwerk in Auftrag zu geben, gab eine für den Neubau zweckgebundene überaus großzügige Spende des Rentners Johann Raffael aus Pönitz in einer Höhe von ca. 40.000,-- DM.
Gleichzeitig entschlossen sich unter der engagierten Anleitung von Pastor Scheinhardt und unserer damaligen Kantorin und Organistin Frau Lotte Kahlke 19 weitere Mitglieder der Gleschendorfer Kirchengemeinde am 9. Juni 1983 dazu, einen gemeinnützigen Verein zu gründen, der mit seinen Mitgliedsbeiträgen und der Einsammlung von Spenden, sowie sonstigen Aktivitäten die Finanzierung der noch offenen Kosten für den Orgelneubau in Höhe von etwa 310.000,-- DM sicher stellen sollte.
Schon nach kurzer Zeit zählte dieser Verein 87 Mitglieder, die mit beispiellosem Einsatz bis zum Februar 1985 durch die Ausrichtung von bisher in Gleschendorf und Umgebung völlig neuartigen Veranstaltungen, so z. B. in den folgenden Jahren den besonders beliebten Weihnachtsmärkten rund um die Gleschendorfer Kirche und das erste Brückenfest im Scharbeutzer Kurpark überaus zahlreiche Besucher anlockten und unter großer Unterstützung durch die heimischen Vereine und der Menschen aus den Dörfern unserer Kirchengemeinde außerordentlich erfreuliche Erlöse zugunsten des Orgelbaus erzielte.
Insgesamt konnten bis zu diesem Zeitpunkt unter Einrechnung der vielen großzügigen Spenden von Bürgerinnen und Bürgern und auch von Vereinen, wie dem Lions Club Lübecker Bucht und der Holtfreter Stiftung aus Hamburg gut 80.000,-- DM gesammelt und damit der Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt werden.
Auch nach der Indienststellung der neuen Orgel gingen die Aktivitäten des Vereins weiter, bis schließlich nach Erreichung seines Zieles, nämlich die endgültige Finanzierung des Orgelneubaus zu sichern, der Gleschendorfer Orgelbauverein am 7. November 1985 beschloss, sich zum 31.12. dieses Jahres aufzulösen. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden für den Orgelneubau 97.418,55 DM zur Verfügung gestellt. Die noch vorhandenen Restmittel in Höhe von 14.985 DM wurden der Kirchengemeinde zweckgebunden für die Finanzierung zukünftiger Orgelwartung überlassen.
Seit ihrem ersten Erklingen hat die neue Gleschendorfer Orgel sehr schnell die Herzen der musikbegeisterten Zuhörer aus der Kirchengemeinde aber auch der näheren und weiteren Umgebung erobert.
Aber nicht nur dies. Unserer Kantorin, Frau Lotte Kahlke, gelang es in den nächsten Jahren, durch ihren unermüdlichen Einsatz, die Grundlagen für die jetzigen Gleschendorfer Kirchenmusiken zu legen und viele bekannte Organisten und Musiker aus Europa, Amerika und Japan nach Gleschendorf zu holen. Sie alle waren voll des Lobes über dieses wunderschöne, ideal zu bespielende und klanglich perfekt abgestimmte Instrument mit den 2 Manualen, dem Pedal und seinen insgesamt 22 Registern, das inzwischen aus der Musikwelt unserer Region nicht mehr wegzudenken ist und von Jahr zu Jahr mehr Besucher in die Konzerte unserer Kirche lockt.“